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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Carl Georg Friedrich Baur

Carl Georg Friedrich Baur

Geboren am 05.02.1859 in Stuttgart
Gestorben am 31.07.1935 in Essen
Beruf(/-e):

Mitglied des Direktoriums der Fried. Krupp AG


Ehrenbürger: Nein

Vita

Carl Georg Friedrich Baur wurde am 5. Februar 1859 als Sohn von Dr. C. W. B. Baur, der Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart war, und seiner Ehefrau Amalie, geb. Klotz, in Stuttgart geboren. Er war verheiratet mit Thea Breidbach. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Grete (geb. 1896); Friedrich (geb. 1897), Hilde (geb. 1907).

Nach der Reifeprüfung am Realgymnasium Stuttgart studierte Baur an der Technischen Hochschule Stuttgart, unternahm Studienreisen nach England und legte 1882 das Erste und 1886 das Zweite Staatsexamen als Bauingenieur ab. 1887 wurde er Regierungsbaumeister in Württemberg und übte Tätigkeiten bei der Forst- und Domänendirektion Stuttgart und beim Eisenbahnbau Freudenstadt-Schiltach und Tuttlingen-Sigmaringen der Württembergischen Staatseisenbahn aus.[1] Am 1. Oktober 1889 trat Baur bei der Firma Fried. Krupp in Essen ein.[2] Wegen der 1890 betriebenen Studien am Seminar für Orientalische Sprachen[3], war er bis 1893 als Vertrauensmann für die Firma Krupp in China tätig, „um dort die Entwicklung des Eisenbahnwesens zu überwachen“.[4] Die Zeitschrift der Kruppschen Werksgemeinschaft schreibt dazu: „Nach einer dreijährigen Tätigkeit, in deren Verlauf er von dem damaligen Vizekönig Li Hung Chang zum oberstem Inspektor für Eisenbahnen ernannt wurde, war er von 1893 bis 1895 in Essen tätig, kehrte dann aber nach China zurück. Er erwies sich hier als ein vorbildlicher Pionier deutscher Wissenschaft und Technik; seine ungewöhnlich gründlichen Kenntnisse der Verhältnisse des Fernen Ostens setzten ihn in die Lage, der deutschen Regierung anlässlich des Boxeraufstandes wertvolle Dienste zu leisten.“[5] Nach seiner Rückkehr wurde er ab 1. Juli 1906 Vorsitzender der Direktion der Krupp-Germaniawerft in Kiel.Ab 18. Mai 1915 war Baur stellv. Mitglied und ab 14. Dezember 1915 Mitglied des Direktoriums der Fried. Krupp AG in Essen bis zum Eintritt in den Ruhestand am 1. April 1925.[6] Ab 27. April 1925 wirkte Baur als Mitglied im Aufsichtsrat der Fried. Krupp AG sowie verschiedener Kruppscher Gesellschaften „als hochgeschätzter Ratgeber“[7] weiter. Und „während der französischen Ruhrbesetzung wurde Baur vom Kriegsgericht Werden am 8. Mai 1923 in Abwesenheit zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt (angebl. Vorbereitung von Angriffen gegen die Besatzungstruppen und Störung der ‚ordre publique’)“.[8]

Georg Baur hat zahlreiche europäische und asiatische Orden und Ehrenzeichen erhalten: 1913 wurde Baur technischer Berater des Präsidenten der Chinesischen Republik. 1929 verlieh ihm die Technische Hochschule Stuttgart die Würde eines Dr.-Ing. e.h. Daneben bekam er diverse militärische Orden.[9]

Dr. Ing. E.h. Georg Baur verstarb in seinem 77. Lebensjahr am 31. Juli 1935 in Essen. Die „Essener Allgemeine Zeitung“ widmete ihm einen Nachruf in ihrer Ausgabe vom 2. August 1935.[10] Unter der Straßennamengruppe „Deutsche Ingenieure“ gibt es seit dem 15. Januar 1936 zu seiner Erinnerung den Straßenamen „Georg-Baur-Ring“ in Essen Bredeney.[11]

Der Schwager von Georg Baur war Georg Hendrik Witte, Königlicher Musikdirektor und Städtischer Musikdirektor in Essen, der auch als schaffender Künstler, Musikschriftsteller und Musikwissenschaftler hervorgetreten ist.[12]

Das Grabmal Baur auf dem Friedhof Bredeney ist ein Granitfindling mit Bronzebuchstaben.

Fußnoten:

[1] Vgl. Deutscher Wirtschaftsverlag AG, Berlin, (Hrsg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Bd. 1/1930, S. 78.

[2] Vgl. Krupp/ Zeitschrift der Kruppschen Werksgemeinschaft, Jg. 25, Nr. 22, S. 437.

[3] Vgl. Deutscher Wirtschaftsverlag AG, Reichshandbuch, S. 78.

[4] Krupp/ Zeitschrift der Kruppschen Werksgemeinschaft, Jg. 25, Nr. 22, S. 437.

[5] Ebenda, S. 437

[6] Vgl. Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe, wer war was? Essen 1985, S. 14.

[7] Krupp/ Zeitschrift der Kruppschen Werksgemeinschaft, Jg. 25, Nr. 22, S. 437.

[8] Dickhoff, Essener Köpfe, S. 14.

[9] Vgl. Deutscher Wirtschaftsverlag AG, Reichshandbuch, S. 78.

[10] Essener Allgemeine Zeitung vom 2. August 1935.

[11] Dickhoff, Erwin: Essener Straßen. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Essen 1979, S. 90.

[12] Vgl. Dickhoff, Essener Köpfe, S. 14, S. 252.

Literatur

• Deutscher Wirtschaftsverlag AG, Berlin, (Hrsg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band. 1/1930.

• Krupp/ Zeitschrift der Kruppschen Werksgemeinschaft, Jg. 25, Nr. 22, Okt. 1934 – Sept. 1935.

• Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe. Wer war das? Essen 1985.

• Dickhoff, Erwin: Essener Straßen. Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen. Essen 1979.

• Todesanzeigen der Familie Baur und der Fried. Krupp AG am 1. August 1935 und eine Würdigung des Verstorbenen am 2. August 1935 in Essener Allgemeine Zeitung.

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Friedhof Bredeney
Grablage: Link zum Stadtplan