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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Franz Blücher

Franz Blücher

Geboren am 24.03.1896 in Essen
Gestorben am 26.03.1959 in Bonn-Bad Godesberg
Beruf(/-e):

Politiker


Ehrenbürger: Nein

Vita

Franz Blücher wurde am 24. März 1896 in Essen als Sohn eines Schießmeisters und jüngstes von acht Geschwistern geboren. Sein Grab liegt auf dem Friedhof Bredeney in Essen. Er war Bankdirektor und Politiker.[1]

Er besuchte das Burggymnasium in Essen und machte dort im August 1914 Notabitur. Noch im selben Jahr wurde er Kriegsfreiwilliger und nahm bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil und geriet als Oberleutnant in britische Kriegsgefangenschaft (bis 1920).[2] Durch den Tod seines Vaters verzichtete er auf ein Studium der Geschichte und der Staatswissenschaft. Stattdessen begann er eine kaufmännische Ausbildung, um seine Mutter finanziell unterstützen zu können.[3] Er war unter anderem bei der Allgemeinen Bauverein Essen AG tätig sowie bei weiteren Industriebetrieben. Ab 1926 war er bis 1935 in einer leitenden Position bei der Gagfah Geimeinnützige AG für Angestellten Heimstätten, noch im selben Jahr wurde er Leiter der Vermögensverwaltung der Hochtief AG in Essen. Dies blieb er bis zum Jahr 1938. Zur gleichen Zeit war er ebenfalls in Essen bei der Deutschen Bau- und Siedlungs-GmbH Geschäftsführer. Bis 1946 war er Direktor der Nationalbank AG Essen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann seine politische Karriere. Er begründete die Essener Kreisgruppe der FDP mit und war in dieser von 1946 bis 1949 Vorsitzender.[4] 1948 bis 1957 war er Präsident des Wissenschaftlichen Beirates des Institutes für Raumforschung. Im Jahr 1949 war er zunächst zweiter Vorsitzender und schließlich ab Oktober erster Vorsitzender der FDP. Dies blieb er bis zum März 1954. Schon zwei Jahre später, im Jahre 1956, trat er am 23. Februar gemeinsam mit anderen Abgeordneten aus der Partei aus und gründete am 15. März desselben Jahres die Freie Volkspartei, welche ein Jahr später in die Deutsche Partei überging. 1946 wurde er Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags.[5] 1946 war er bis 1947 Finanzminister Nordrhein-Westfalens und wurde im September des Jahres 1949 zum stellvertretenden Bundeskanzler gewählt.[6] Er hatte Anteil an der Währungsreform[7] und der erneuten Etablierung der Wirtschaftsregion Rhein-Ruhr: „Das Ruhrrevier verdank Blücher viel. In zähen Verhandlungen mit den Alliierten rang er diesen eine Konzession nach der anderen ab.“[8]

In dem Essener Tagesblatt vom 01. April 1950 wird Franz Blücher als ein Gefühlsmensch und Selfmademan beschrieben,[9] welcher sparsam war, wenn es um seine Belange ging, nur bei seinen Zigaretten machte er wohl eine Ausnahme.[10] 1954 wurde er Dr. jur. h.c der Freien Universität Berlin und drei Jahre später der Punjab-Universität in Lahore (Pakistan).

Franz Blücher starb am 26. März 1959 in Bonn-Bad Godesberg, wurde aber auf dem Friedhof Bredeney in Essen beigesetzt.[11] In der Neuen Ruhr Zeitung erschien am 29. März 1959 ein Nachruf zu seinem Tode. Darin heißt es, dass es möglich wäre, das der Bundespräsident zur Trauerfeier erschiene und die Hohe Behörde der Montanunion sollten vollständig teilnehmen.[12]

Das Grabmal ist relativ klein und schlicht, aber in einem schönen und gepflegten Zustand. Franz Blücher war ein außergewöhnlicher Mann, dem nicht nur Essen, sondern die junge Bundesrepublik einiges zu Verdanken hat. Er war Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands und verschiedener Auszeichnungen aus dem In- und Ausland.

Fußnoten:

[1] vgl. Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe. Wer was was? Essen 1985, S. 25f.

[2] vgl. Ebenda, S. 25f.

[3] vgl. Munzinger, Wissen das zählt

[4] vgl. Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe. Wer was was? Essen 1985, S. 25f.

[5] vgl. Ebenda, S. 25f.

[6] vgl. Sänger, Fritz (Hrsg): Handbuch des Deutschen Bundestags. Stuttgart 1949, S. 118.

[7] vgl. Eine glänzende Laufbahn endete. In: Neue Ruhr Zeitung vom 29. März 1959.

[8] Ebenda, 29. März 1959.

[9] vgl. Ein Freund Guter Gedichte. In: Essener Tageblatt vom 01. April 1950.

[10] vgl. Eine glänzende Laufbahn endete. In: Neue Ruhr Zeitung vom 29. März 1959.

[11] vgl. Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe. Wer was was? Essen 1985, S. 25f.

[12] vgl. Eine glänzende Laufbahn endete. In: Neue Ruhr Zeitung vom 29. März 1959.

Literatur

• Dickhoff, Erwin: Essener Köpfe. Wer was was? Essen 1985, S. 25f.

• Sänger, Fritz (Hrsg): Handbuch des Deutschen Bundestags. Stuttgart 1949.

• Eine glänzende Laufbahn endete. In: Neue Ruhr Zeitung, 29. März 1959.

• Ein Freund Guter Gedichte. In: Essener Tageblatt vom 01. April 1950.

Internetquellen

Munzinger, Wissen das zählt

Geschichte der Essener FDP

Der Spiegel

Die Zeit

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Friedhof Bredeney
Grablage: Link zum Stadtplan