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Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Franz Feldens

Franz Feldens

Geboren am 16.05.1900 in Essen
Gestorben am 06.03.1976 in Essen
Beruf(/-e):

Musikpädagoge, Publizist


Ehrenbürger: Nein

Vita

Franz Feldens wurde am 16. Mai 1900 als Sohn eines Dekorationsmalers in Essen geboren, wo er auch die Volksschule absolvierte. Im Anschluss daran besuchte er die Präparandenanstalt und das Lehrerseminar. Das Ende des 1. Weltkrieges erlebte er als Soldat und musste seine Ausbildung unterbrechen. Die erste Lehrerprüfung bestand er dann 1921. Ab 1924 lehrte Franz Feldens an verschiedenen Essener Volksschulen, im November 1927 bestand er die zweite Prüfung. Den 2. Weltkrieg machte er bis zum Ende mit. Unmittelbar nach seiner Rückkehr vom Wehrdienst war er wieder in der Schule tätig.[1]

Am 1. Februar 1946 folgte die Berufung an die Pädagogische Akademie Kettwig zunächst als Dozent für Musik, dann für Praktische Pädagogik und daran anschließend die Ernennung zum Professor. In den Ruhestand wurde er 1968 versetzt.

Franz Feldens war seit 1925 Mitglied der SPD, er war Mitglied des Volksbühnenvorstandes und kurz vor 1933 Bildungssekretär der SPD. 1947 gehörte er zu den Mitbegründern des Essener Theaterringes und war 28 Jahre lang dessen Vorsitzender. Darüber hinaus war Feldens Redakteur der Zeitschrift „Die Theatergemeinde“ und seit 1946 Mitgründer und Gesellschafter der Neuen Ruhr Zeitung in Essen. Er war Vorstandsmitglied des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, des Verbandes Deutscher Volksbühnen-Vereine und Kuratoriumsmitglied der Villa Hügel. Neben seiner Tätigkeit als Musikkritiker veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten auf dem Gebiet der Musik-, Theater-, und Stadtgeschichte: 1929 das „Rheinische Volksschulliederbuch“ in 2 Bänden, 1936 die Musikgeschichte der Stadt Essen, 1951 die Essener Anekdoten „Aus der vergessenen Ecke“, 1954 und 1957 das „Alt-Essener Bilderbuch“, 1967 „75 Jahre Städtische Bühnen Essen“, 1970 „Das alte Huttrop“. Er war auch 1947 der Verfasser der Denkschrift der Sozialdemokratischen Partei Essen zu Kulturfragen der Stadt Essen.[2]

Derartige Publikationen wären nicht denkbar gewesen ohne ein umfassendes, in jahrzehntelanger Mühe zusammengetragenes und griffbereites, d. h. katalogisiertes Archiv. Wer über Kunstfragen des Ruhrgebietes nachforscht und Essener Lokalgeschichte betreibt, weiß, dass er vieles dort und nirgendwo anders mehr finden kann.[3]

Karl Jacobs würdigte Franz Feldens zum 65. Geburtstag mit den Worten: “Er hat sich nie auf die Heranbildung der Jugend und des Lehrernachwuchses beschränkt. Ihm ging es um Bildung im weitesten Sinne. Allen Aufgeschlossenen die Wege zu Reichtümern unserer Kultur, insbesondere der Musik und des Theaters zu ebnen, betrachtet er als eine Verpflichtung. Um ihretwillen scheut er keine Verhandlungen und Sitzungen, keine Mühen und Strapazen.“[4]

„Franz Feldens war seiner Heimatstadt Essen verschworen. Ihr galten seine Liebe, seine Sorge und sein Handeln.“[5] Wegen seiner großen Verdienste wurde ihm 1971 die Ehrenplakette der Stadt Essen und 1975 das Bundesverdienstkreuz verliehen.[6] Er hat das kulturelle Leben der Stadt Essen in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg maßgeblich mitgeprägt und gehört deshalb in diese Liste der berühmten Essener Persönlichkeiten.

Als er am 6. März 1976 starb, hinterließ er der Stadt eine umfangreiche Sammlung an Aufzeichnungen, Akten, Veranstaltungsprogrammen, Zeitschriften und Broschüren. Franz Feldens’ Nachlass ist im Haus der Essener Geschichte archiviert. Seine Urne wurde auf dem Südwest Friedhof in Essen im Urnenhain beigesetzt; die Stelle ist mit einer schlichten Steintafel und der Inschrift „F. Feldens 1900 – 1976“ gekennzeichnet und inzwischen so dicht mit Moos bewachsen, dass sie kaum noch zu entziffern ist. Unmittelbar daneben wurde 1983 die Urne seiner Frau bestattet.

Fußnoten:

[1] Dickhoff, Erwin, Essener Köpfe, Essen 1985, S. 56.

[2] Ebenda.

[3] Karl Jacobs, Glückwünsche für Professor Feldens, in: Die Theatergemeinde, Heft 10, Juni 1965, S.2.

[4] Ebenda.

[5] Ebenda.

[6] Dickhoff, Erwin, Essener Köpfe, Essen 1985, S. 57

Literatur

• Franz Feldens, Die abgelaufene Opernspielzeit 1927/28, in: Die Fackel, Monatshefte der Essener Volksbühne, 3/1928, H. 1, S. 7 – 8

• Franz Feldens, Musik und Musiker in der Stadt Essen. Die Geschichte der Musik in der Stadt Essen seit ihrer Gründung im 9. Jahrhundert, Essen 1936

• Franz Feldens, Sinn und Aufgabe der Volksbühne in der Gegenwart, in: Schriften des Verbandes der deutschen Volksbühnen-Vereine e. V., Heft 2, Hamburg 1949

• Franz Feldens, Erfolgreicher Start des Jugendtheaters in Essen, in: Kulturarbeit ; 3/1951, S. 137 - 138

• Franz Feldens, Theater für die Essener Jugend, in: Heimatstadt Essen, 4/1952, S. 68 - 70

• Franz Feldens, 7 Jahre Essener Theaterring, aus dem Bericht in der Mitgliederversammlung am 28. März 1954, in: Die Theatergemeinde, Heft 6 1953/54, S. 1 – 5

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Südwestfriedhof
Grablage: Link zum Stadtplan