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Adolf Wagner

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  • Adolf Wagner

    Geboren am 23.07.1911 in Essen
    Gestorben am 09.06.1984 in Essen
    Beruf(/-e):

    Gewichtheber


    Ehrenbürger: Nein

    Vita

    Adolf Wagner war ein deutscher Gewichtheber und Beamter bei der Essener Stadtverwaltung. Er wurde am 23. Juli 1911 in Essen geboren, er starb 1984 und wurde auf dem Parkfriedhof beerdigt. In den 1930er, -40er und -50er Jahren gehörte Adolf Wagner zu den international erfolgreichsten deutschen Gewichthebern - er war Weltmeister im Mittelgewicht und stellte neue Rekorde auf.[1] Adolf Wagner hatte einen Sohn, Paul Adolf Wagner, der als Leichtathlet ebenfalls im Sport Karriere machte.[2]

    In seiner Jugend begann Adolf Wagner das Gewichtheben beim Kraftsportverein Rüttenscheid, 1933 wechselte er zu „Essen 88“. 1934 wurde er zum ersten Mal deutscher Meister im Leichtgewicht und konnte im Verlauf seiner Karriere noch sieben weitere deutsche Meistertitel im Mittelgewicht erzielen. Bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 wurde er mit der Bronzemedaille ausgezeichnet und erreichte 1937 bei der Weltmeisterschaft in Paris den zweiten Platz, 1938 erhielt er schließlich in Wien den Weltmeistertitel. In den Disziplinen Reißen, Stoßen, Drücken und im Olympischen Dreikampf stellte Adolf Wagner neue Rekorde auf.[3] Seine größten Erfolge erzielte Wagner zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland, dessen Propaganda die „Volksgesundheit“ und „Leibesertüchtigung“ zur nationalen Aufgabe erklärte und die Olympischen Spiele 1936 in Berlin dazu nutzte, ein trügerisches Bild des Dritten Reiches im Ausland zu propagieren.[4] Im Zweiten Weltkrieg geriet Adolf Wagner in Kriegsgefangenschaft, setzte seine sportliche Karriere nach 1945 aber fort. 1955 stellte er seine Wettkampftätigkeit ein und übernahm das Amt des Bundestrainers beim Deutschen Athletenbund (DAB), wo seine Leistung allerdings unterschiedlich bewertet wurde.[5] Mitte der 1960er Jahre schied er aus dem Traineramt aus und arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1972 im Sportamt der Stadt Essen. Außerdem trainierte er Gewichtheber im Ausland, vor allem in Skandinavien.[6]

    Zu Lebzeiten wurde Adolf Wagner in der regionalen Presse des Ruhrgebietes oft lobend erwähnt: es wurde gerne darauf hingewiesen, dass „der wohl bekannteste Mann des deutschen Gewichthebens“ ein „Essener Junge“ sei. Man lobte seine „große Erfahrung“ und zählte seine Erfolge in Artikeln zu Geburtstagen und Jubiläen auf.[7]Über seine Beerdigung auf dem Parkfriedhof ist leider nichts bekannt.

    Fußnoten:

    [1] Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Wer war was?, Essen 1985, S. 240.

    [2] Dickhoff: Essener Köpfe, S. 240.

    [3] Adolf Wagner. 50 Jahre: ein an Erfolgen und Erfahrung reicher Gewichtheber, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung 14 (22.7.1961) (HdEG: DZA 906,3).

    [4] Vgl. Hubert Dwertmann: Legendenbildung und Perspektivenwechsel: Die Thematik Nationalsozialismus im Blickwinkel von historischer Forschung und Sportgeschichtsschreibung, in: Sport Zeiten. Sport in Geschichte, Kultur und Gesellschaft 2 (2002), S. 43-64; Hilmar Hoffmann: Mythos Olympia, Berlin 1993.

    [5] Adolf Wagner. 50 Jahre, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung 14 (22.7.1961) (HdEG: DZA 906,3); darin heißt es Wagner sei „(...) -zumindest auf dem Papier- Bundestrainer des Deutschen Athletenbundes (...)“ und „(...) der DAB-Vorsitzende Josef Hergl aus München, ein eigenwilliger Mann, läßt diesen Könner sehr oft abseits stehen (....)“.

    [6] Dickhoff: Essener Köpfe, S. 240; A. Wagner feiert im Essener Sportamt, in: Ruhr-Nachrichten 14 (1.5.1959) (HdEG: DZA 902,10).

    [7] A. Wagner feiert im Essener Sportamt, in: Ruhr-Nachrichten 14 (1.5.1959) (HdEG: DZA 902,10); Adolf Wagner. 50 Jahre, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung 14 (22.7.1961) (HdEG: DZA 906,3); Vor 35 Jahren holte Adolf Wagner Welttitel der Gewichtheber, in: Neue Ruhr Zeitung (29.11.1973)

    Literatur

    Sekundärliteratur

    • Hilmar Bürger: Heben gehört zum Leben. 100 Jahre Gewichtheben in Deutschland, Baunatal 1991

    • Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Wer War Was?, S. 240

    • Hubert Dwertmann: Legendenbildung und Perspektivenwechsel: Die Thematik Nationalsozialismus im Blickwinkel von historischer Forschung und Sportgeschichtsschreibung, in: Sport Zeiten. Sport in Geschichte, Kultur und Gesellschaft 2 (2002), S. 43-64

    • Hilmar Hoffmann: Mythos Olympia, Berlin 1993

    Primärquellen

    • Wagner feiert im Essener Sportamt, in: Ruhr-Nachrichten 14 (1.5.1959) (HdEG: DZA 902,10)

    • Adolf Wagner. 50 Jahre: ein an Erfolgen und Erfahrung reicher Gewichtheber, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung 14 (22.7.1961) (HdEG: DZA 906,3)

    • Vor 35 Jahren holte Adolf Wagner Welttitel der Gewichtheber, in: Neue Ruhr Zeitung (29.11.1973)

    Internetquellen

    Wikipedia, Adolf Wagner

    Grab

    Ehrengrab: Nein
    Friedhof: Parkfriedhof
    Grablage: Link zum Stadtplan