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Foto Mittelsteinzeitlicher Bohrer aus Kupferdreh

Mittelsteinzeitlicher Bohrer aus Kupferdreh

Foto Steinaxt aus Kettwig

2012 von Michael Bauer entdeckte Steinaxt aus Kettwig

Foto Fragment eines Bronzebeiles

1999 in Burgaltendorf entdecktes Fragment eines Bronzebeiles

Foto Glasarmring vom Pastoratsberg

Ergänzter Glasarmring vom Pastoratsberg

Foto Henkelattache des 2./3. Jahrhunderts

Henkelattache des 2./3. Jahrhunderts, Teil eines sogenannten Hemmoorer Eimers

Chronik bis 700

Der Name Essen entstand aus dem Wort "Astnide", das seit dem 9. Jahrhundert belegt, aber wohl älteren Ursprungs ist. Es wird als "Ort im Osten" gedeutet, wobei eine Siedlung Westendorp der Gegenpunkt war. Der alte Name ging auf die Neugründung um das Stift über, während die frühere Siedlung nun Altenessen genannt wurde.

Alt- und Mittelsteinzeit

(ca. 300.000 v. Chr.)
Der bisher älteste und gleichzeitig wohl auch bekannteste Fund aus Essen kommt aus Vogelheim: 1926 wurden bei dem Bau des Rhein-Herne-Kanals der angekohlte Fußknochen eines Löwen, andere Knochenreste, und, ganz in deren Nähe, eine 8,3 cm lange Feuersteinklinge gefunden. Diese Funde, die an einem alten Bachbett lagen, lassen darauf schließen, dass an dessen Ufer unsere Vorfahren rasteten. Das Alter dieser Fundstelle wird auf etwa 300.000 Jahre geschätzt.

(8000 bis 5.500 v. Chr.)
Zahlreiche mittelsteinzeitliche Fundstellen liegen auf den südlichen Ruhrhöhen, vor allem in Fischlaken und Kupferdreh. Aufgrund neuerer Forschungen zeigt sich das Bild von kurzzeitig im Mesolithikum existierenden Lagerplätzen der Jäger und Sammler.

Jungsteinzeit

(ca. 5500 bis 2000 v. Chr.)
Die Zeitabschnitte der frühen und mittleren Jungsteinzeit sind in Essen bisher nur durch Einzelfunde belegt. Überreste von dauerhaften Siedlungen wurden bisher nur in Burgaltendorf und in Freisenbruch ausgegraben. Allerdings waren die entdeckten Spuren so schlecht erhalten, dass eine genauere Datierung nicht gelang.

Auch die jüngeren Abschnitte der Jungsteinzeit sind in Essen vor allem wieder durch Einzelfunde belegt. Doch sind auch Gräber aus Fulerum, Kupferdreh und Schönebeck bekannt.

Das älteste bekannte Bauwerk Essens, eine Grabanlage, stammt aus dem letzten Abschnitt der Jungsteinzeit: Es handelt sich um die sogenannte Steinkiste aus Kupferdreh, die 1937 unweit der alten Kaserne entdeckt wurde.

Bronze- und Eisenzeit

(ca. 2000 bis 1. Jahrhundert v. Chr.)
In Fulerum während des 2. Weltkrieges entdeckte Hügelgräber können noch aus der Zeit des Überganges von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit stammen.

Ein frühbronzezeitlicher Fund stammt aus Steele: Vor dem 2. Weltkrieg wurde ein bronzenes Randleistenbeil gefunden, das sich heute im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden befindet. Weitere Funde der Bronzezeit fanden sich in Burgaltendorf und Überruhr.

Ein Hügelgräberfeld der Eisenzeit wurde an der Lilienthalstraße in Haarzopf in Teilen ausgegraben. Eisenzeitliche Siedlungsspuren fanden sich auch in der Innenstadt in Burgaltendorf und in Kettwig.

Im 3. Jahrhundert vor Christus existierte auf dem Pastoratsberg in Heidhausen anscheinend schon eine Fliehburg.

Römische Kaiserzeit und Frühes Mittelalter

(ab 1. Jahrhundert v. Chr. bis 8. Jahrhundert n. Chr.)
In Burgaltendorf erbrachten die Ausgrabungen von 1993 und 1994 Siedlungsspuren aus vorrömischer Zeit sondern auch Siedlungsgruben mit einheimisch-germanischer und römischer, importierter Keramik der Frühen Römischen Kaiserzeit. Aber auch jüngere Funde wurden in den letzten Jahren aus Burgaltendorf bekannt. So wurden in der Nähe der erwähnten Siedlung Objekte des 2. bis 4. Jahrhunderts nach Christus geborgen.

Bereits 1954 wurde bei dem Bau der Kläranlage in Kettwig ein Grab gefunden: Es handelt sich um den Rest eines germanischen Brandgrabes aus der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christus.
1999 wurden etwas Leichenbrand und Holzkohle entdeckt: Diese Funde konnten in das 5. Jahrhundert nach Christus datiert werden.

In Freisenbruch konnten 2004 Überreste eines germanischen Gehöftes des 2.-4. Jahrhunderts ausgegraben werden.

Einer der bedeutendsten kaiserzeitlichen Fundplätze wurde bereits Ende der 60er und zu Beginn der 70er Jahre archäologisch untersucht: In Überruhr-Hinsel wurden zahlreiche Befunde – darunter mehrere rekonstruierbare Gebäude - einer germanischen Siedlung dokumentiert. Die Funde, darunter die bemerkenswert vielen Importfunde, erlauben eine Datierung der Siedlung in das 2. bis 4./5. Jahrhundert.

Ebenfalls in Burgaltendorf wurde 1998 eine germanische Siedlung oder ein Gehöft des 5. und 6. Jahrhunderts entdeckt und zu einem Teil auch ausgegraben. Die bemerkenswerten Funde – darunter Überreste mehrerer Gläser - und die Befunde können in die Späten Kaiserzeit und die Merowingerzeit datiert werden.