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Abtei Werden

Kloster Werden

war eine Abtei der Benediktiner in Werden an der Ruhr, heute Essen-Werden. Seit etwa 800 hatte Kloster Werden den Rang einer Reichsabtei. Es gehörte in der frühen Neuzeit zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Seit 1653 war der Abt Direktor des Rheinischen Reichsprälatenkollegiums. 1802 wurde das Kloster aufgehoben, die Stadt fiel an Preußen. 1929 wurde der Landkreis Essen aufgelöst und Werden nach Essen eingemeindet. Seit 1945 ist im ehemaligen Klostergebäude der Hauptsitz der Folkwang Universität der Künste.

Die nach der Säkularisation als Pfarrkirche genutzte Abteikirche wurde 1993 zur päpstlichen Basilica minor erhoben.

Die heutige Basilika St. Ludgerus ist einer der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenbauten des Rheinlandes. Er wurde nach einem Brand der Vorgängerkirche im 13. Jahrhundert im spätromanischen Stil errichtet. Damals bezog man die Krypta aus dem 11. Jahrhundert und Reste des frühmittelalterliche Westbaus mit in den Neubau ein. Im Ostflügel der Abtei ist seit 1979 die Schatzkammer der Ludgerus-Basilika zu besichtigen.

Die Gründung des Klosters

Die Anfänge Werdens liegen in der Zeit der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert und sind mit der Person des Heiligen und Missionars Liudger († 809) verbunden. Wie seine Vorgänger Winfried Bonifatius und Gregor von Utrecht wirkte der um 742 bei Utrecht geborene Liudger zunächst in Friesland, dann nach der Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen in Westfalen von Münster aus.

Die Pläne zur Gründung eines Klosters verfolgte Liudger schon länger, möglicherweise seit er 784 Rom und das Kloster Montecassino besucht hatte. Später plante er zunächst eine Klostergründung im heute niederländischen Raum und danach ihm Rheinland. Zu Beginn des Jahres 796, folgt man der urkundlichen Überlieferung, erschien der Friese Liudger, der erste Bischof von Münster, an der unteren Ruhr, wo er nach umfangreichen Landerwerbungen durch Schenkung, Kauf oder Tausch auf seinem Erbgut 799 ein Kloster gründen konnte: das Kloster Werden. Es existiert eine Urkunde mit dem Datum 26. April 802. Darin erteilt Karl der Große das Privileg zur Gründung der Abtei. Diese gefälschte Urkunde erlangte einige Bekanntheit.