Skip to the navigation Skip to the content

Anreise/Anfahrt

Bilder der Person

Foto Johann Konrad Heinrich Kopstadt

Johann Conrad Kopstadt

Geboren am 26.08.1758 in Essen
Gestorben am 09.05.1834 in Essen
Beruf(/-e):

Bürgermeister


Ehrenbürger: Nein

Vita

Johann Conrad Kopstadt ist am 26. August 1758 in Essen geboren.[1]Er stammt aus einer alteingesessenen Essener Familie, die wie die Familien Grillo, Huyssen, Walthausen und Krupp schon lange wichtige Aufgaben in Essen übernommen und ausgeführt haben.[2]Über seine Jugend und seine Ausbildung ist heute leider wenig bekannt. Johann Conrad hatte insgesamt zehn Geschwister, von denen aber nur er der Stadt Essen treu blieb. Belegbar ist auch, dass vor ihm sein Großvater und sein Vater Bürgermeister der Stadt Essen waren.

Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1786 erbte Johan Conrad Kopstadt das Amt des gräflich Limburg-Styrmuschen Lehndirektors. So wurde ihm schon in jungen Jahren große Verantwortung übertragen. So wie seine Vorfahren, die schon seit 1650 in Essen etliche Ratsherren und Politiker hervorbrachte, wurde auch Johann Conrad Kopstadt im Jahre 1787 in den Rat der Stadt Essen gewählt.Über seine Taten im Rat ist heute nichts bekannt. Jedoch muss er sich stark engagiert haben und sich hervorgetan haben, da er schon 1813 von der großherzoglich Bergischen Regierung als Nachfolger des verstorbenen Anton Carl Ludwig Tabouillot als Maire, die französische Bezeichnung für Bürgermeister, ernannt.[3] Doch der Sturz des Napoleonischen Regimes kam der feierlichen Einführung Johann Conrad Kopstadts zuvor. Anstelle des als tüchtig und erfahren geltenden Beamten Kopstadtwurde der Kaufmann Heinrich Arnold Huyssen, der wie sein Vater der preußischen Regierung als treu angesehen wurde, als Oberbürgermeister eingesetzt.[4]Als Huyssen 1818 aus dem Amt schied wurde Anton Klein zum Bürgermeister in Essen, doch dieser schied schon nach drei Jahren aus dem Amt. Nun erinnerte man sich an den emsigen Beamten aus der alteingesessenen Essener Familie und Johann Conrad Kopstadt folgte seinen Vorfahren schließlich und wurde am 1. Dezember 1821 zum Oberbürgermeister der Stadt Essen ernannt. Er war also der Dritte aus der Familie Kopstadt, der in den letzten hundert Jahren Bürgermeister der Stadt Essen wurde. Doch sein schon mittlerweile hohes Alter und die Gegebenheiten und Umstände der Zeit ließen dem Bürgermeister nicht viel Freude an seinem Amt haben. Trotz seines hohen Alters blieb Johann Conrad Kopstadt zwölf Jahre im Amt des Bürgermeisters. Am 10. September 1833 trat Johann Conrad Kopstadt im Alter von 75 Jahren wegen seines fortgeschritten Alters vom Amt des Bürgermeisters zurück.[5]

Seine Ehe, die am 17. November 1788 mit Katharina Margaretha Juliana von Clermont geschlossen wurde, blieb kinderlos. So war Johann Conrad Kopstadt der Letzte Nachkomme aus dem Hause Kopstadt. Seine Frau bewies 1818 zusammen mit der Frau des letzten Oberhofmeisters der Äbtissin, der Freifrau von Asbeck, und einer der letzten Stiftsdamen, Gräfin Salm, soziales Engagement, indem sie einen Frauenverein ins Leben rief.[6]

Johann Conrad Kopstadt verstarb am 9. Mai 1834 auf dem Familienanwesen, dem Endenpoth, der über den gesamten Zeitraum der Wohnsitz der Familie Kopstadt in Essen war. Der verstorbene Oberbürgermeister wurde zuerst auf dem Friedhof am Kettwiger Tor beigesetzt und nach dessen Schließung 1955 auf den Ostfriedhof umgebettet.[7]

Die Familie Kopstadt hat sich seit jeher um die Belange der Stadt Essen gekümmert. Aus der Familie gingen zahlreiche Ratsherren und Bürgermeister hervor. Der Urgroßvater von Johann Conrad Kopstadt war Magister und Pfarrer und arbeitete über 35 Jahre als Seelsorger. Die Familie Kopstadt prägte über 150 Jahre das Geschehen der Stadt. Erstaunlich ist es, dass man über die Familie Kopstadt, die schon seit 1650 in Essen ansässig war und ständig an den politischen Entscheidungen der Stadt beteiligt war, nur sehr spärliche Informationen wiederfindet.

Zur Erinnerung und Ehren der Familie Kopstadt wurde 1858 der Endenpoth abgerissen und es wurde Platz geschaffen für den Kopstadtplatz mitten im heutigen Stadtkern Essens.[8]

Fußnoten:

[1] Vogeler, Wilfried, Dr, Ahnentafel der Familie Kopstadt. Das Münster am Hellweg, Mitteilungsblatt des Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters (Münsterbauverein e.V.) 10. Jahrgang, Essen, 1957, S. 106f.

[2] Vogeler, Wilfried, Dr, Das Haus zum Endenpoth und die Familie Kopstadt. In: Das Münster am Hellweg, Mitteilungsblatt des Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters (Münsterbauverein e.V.) 10. Jahrgang, Essen, 1957, S. 73.

[3] Ebenda, S. 72f.

[4] Mews, Karl: Heinrich Arnold Huyssen. – In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen ; 85. 1970, S. 228ff.

[5] Vogeler, Wilfried, Dr, Das Haus zum Endenpoth und die Familie Kopstadt, S. 74.

[6] Vogeler, Wilfried, Dr, Das Haus zum Endenpoth und die Familie Kopstadt. In: Das Münster am Hellweg, Mitteilungsblatt des Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters (Münsterbauverein e.V.) 10. Jahrgang, Essen, 1957, S.74.

[7] Ebenda, S. 72.

[8] Ebenda.

Literatur

• Bürgermeister Johann Conrad Heinrich Kopstadt geht, Bürgermeister Bertram Pfeiffer kommt. In: Allgemeine Politische Nachrichten; 12./ 15. Sep. 1833.

• Vogeler, Wilfried, Dr, Ahnentafel der Familie Kopstadt. Das Münster am Hellweg, Mitteilungsblatt des Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters (Münsterbauverein e.V.) 10. Jahrgang, Essen, 1957.

• Vogeler, Wilfried, Dr, Das Haus zum Endenpoth und die Familie Kopstadt. In: Das Münster am Hellweg, Mitteilungsblatt des Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters (Münsterbauverein e.V.) 10. Jahrgang, Essen, 1957.

• Johann Conrad Heinrich Kopstadt, 12 Jahre Bürgermeister von Essen, In: Allgemeine Politische Nachrichten; 11. Mai 1834.

• Uralter Heimatadel im Blickpunkt der Chronik. Alte Essener Familien: Bruns, Nedelmann, Ascherfeld, Kopstadt, Wilhelmi, Grillo, Sölling, Huyssen, Flashoff, von Waldthausen, Krupp. In: Essener Kurier ; 3. 27. Juni 1951.

Grab

Ehrengrab: Nein
Friedhof: Ostfriedhof
Grablage: Link zum Stadtplan